Sonnensterne
1/5
Jeder sollte diese Rezension lesen.
Zur Vorgeschichte: Der Zahnarzt meiner Tochter empfahl uns, einen Kieferorthopäden aufzusuchen, weil sie wegen einer Zahnlücke möglicherweise einen Platzhalter braucht, damit ihr neuer Backenzahn richtig nachwachsen kann.
Wir hatten viel Positives über Frau Dr. Witthohn gehört und wollten daher gern zu ihr. Doch wie das bei Fachärzten üblich ist, dauert es ewig, bis man einen Termin bekommt. Also suchten wir parallel noch woanders und bekamen tatsächlich zwei Monate früher einen Termin. Da es erstmal nur um den Platzhalter ging, nahmen wir diesen früheren Termin wahr. Sollte später eine größere Behandlung wie eine Zahnspange nötig werden, wäre es unser Wunsch GEWESEN zu Frau Dr. Witthohn zu wechseln.
Mit meiner 6 jährigen Tochter hatte ich Ende Oktober nun den Termin zum Erstgespräch. Die Räume der Praxis sind hell und angenehm, das Team freundlich. Nach einer Wartezeit wurden wir aufgerufen und alles was danach kam, machte mich nur sprachlos...
Eine Frau mit Maske kam wortlos in den Raum. Sie wirkte offensichtlich unterkühlt und reserviert. Da ich nur das halbe Gesicht sehen konnte, sie uns weder begrüßte noch sich vorstellte, musste ich fragen, ob sie Frau Dr. Witthohn sei. Dann erklärte ich ihr aufgeschlossen u. freundlich unsere Situation und fragte, ob sie die weitere Behandlung übernehmen könnte.
Im Grunde genommen war alles, was die Ärztin darauf antwortete, eine eiskalte Abweisung. Sie machte mir direkt und ziemlich pampig den Vorwurf, ich hätte mich schon vor einem Jahr kümmern sollen, als die Zähne raus waren. Dazu kam eine überhebliche Belehrung, wir hätten auch die zwei Monate noch warten können, denn – Zitat: "das Kind ist eh schon in den Brunnen gefallen" – ein paar Wochen mehr oder weniger würden jetzt auch keinen Unterschied machen.
Ich war von dieser schroffen und unhöflichen Art völlig überrumpelt. Ich verstehe vollkommen, dass wir wegen des aktuellen Platzhalters vom anderen Arzt noch nicht zu ihr wechseln können. Das wäre auch völlig in Ordnung gewesen, wenn sie mich darüber freundlich und höflich aufgeklärt hätte. Darüber hinaus hätte es Sinn gemacht, wenn sie uns angeboten hätte, dass wir wiederkommen könnten, sobald der Platzhalter nicht mehr gebraucht wird.
Stattdessen kamen nur Ablehnung, Vorwurf Belehrung, Antipathie und Überheblichkeit.
Nach dieser frustrierenden Begegnung musste ich mich zu Hause erst einmal sammeln und erinnerte mich dabei an ein wichtiges Detail: Schon ein Jahr zuvor hatte ich in der Praxis von Frau Dr. Witthohn telefonisch um einen Termin gebeten, direkt nach der zahnärztlichen Behandlung meiner Tochter. Damals fragte man mich jedoch nach ihrem Alter, und wir wurden abgelehnt, weil sie erst fünf Jahre alt war. Die Praxis erklärte, dass sie Kinder erst ab sieben Jahren behandelt. Diese Begründung erschien mir plausibel, da ich dachte, für eine kieferorthopädische Behandlung sei sie vielleicht tatsächlich noch zu jung. Daher ließen wir durch diese Aussage zunächst etwas Zeit verstreichen. Jetzt ist meine Tochter sechs – und plötzlich ist es zu spät?!Das ist irreführend u. enttäuschtend!
Alles, was ich vorher über Frau Dr. Witthohn gehört hatte, war nur Gutes und ich freute mich nach (monatelangem Warten!!) sie endlich kennenzulernen, erzählte noch meine Tochter, dass sie sehr nett sei. Mit großem Vertrauen, Offenheit und einem richtig guten Gefühl bin ich in diese Praxis gegangen. Doch als ich herauskam, war von all dem nichts mehr übrig.
Gerade in der Kinderbehandlung ist Empathie und eine respektvolle Kommunikation im Arzt-Patienten-Gespräch so wichtig. Als Elternteil sucht man beim Arzt nicht nur fachliche Kompetenz, sondern auch eine einfühlsam, freundliche Beratung auf Augenhöhe - schließlich geht es um das Wohl und die langfristige Begleitung des Kindes.
Die Haltung, die Frau Dr. Witthohn uns gegenüber zeigte, ist inakzeptabel und hat mein Vertrauen stark erschüttert. Das war unser erstes und zugleich letztes Gespräch. Niemand möchte so behandelt werden, als wäre er ein ungebetener Gast oder ein Patient zweiter Klasse.
